Ein Bayer in Buer:

von Online-Redakteur Michael Batke am 26.09.2024 um 15:50 Uhr



Interview mit C1-Trainer Markus Schneider

Unsere C1 hat seit Saisonbeginn einen neuen Coach: Markus Schneider (46), bereits zum zweiten Mal bei der SSV Buer, hat einen interessanten Lebenslauf vorzuweisen, alleine die Stichworte machen neugierig – 17 Jahre Ruhrgebiet, TSV 1860 München, Norbert Bauer, Schanzer, Torwarttrainer. Wir klären auf und stellen Markus ausführlich vor!

Markus, dein Dialekt verrät, dass du nicht aus dem Pott kommst. Wo bist du geboren und aufwachsen?

Ich bin ein gebürtiger „Schanzer“, wie man die Ingolstädter nennt, dort bin ich geboren.

Wie hat deine sportliche Karriere angefangen?

Gestartet bin ich als Torwart beim TV Ingolstadt, dann bin ich zum MTV Ingolstadt (2004 fusioniert mit ESV zum FC Ingolstadt) gewechselt. Von der C- bis zur A-Jugend spielte ich im Tor beim TSV 1860 München. Eine Profikarriere konnte ich leider nicht antreten, weil ich zwei Knorpelschäden hintereinander hatte. Ich habe später nur noch Landes- und Bezirksligafußball gespielt, aber auch nicht mehr lange. Anschließend war ich beruflich einige Jahre im Ausland.

Wie hat es dich dann ausgerechnet nach Buer verschlagen?

Das hatte berufliche Gründe, dass ich mit 29 Jahren nach Buer zog (in die Schlenkhoffstr.!), wo ich erstmal niemanden kannte. Ich lernte hier meine Lebensgefährtin Yvonne kennen, übrigens die Nichte von Norbert Bauer. Als Fußballverrückter hatte ich mich natürlich erkundigt, wer nach Schalke 04 der beste Verein in GE ist. Unter Jürgen Rinschede habe ich anschließend für die Rothosen im Feld zwei Jahre (auf Asche!) mitgezockt.

Wann begann deine Trainer-Laufbahn?

Torwarttrainer bin ich schon seit 15 Jahren, das Trainersein begann im Prinzip mit der Geburt meiner Zwillinge Louis und Miguel 2010 (Tochter Samira ist Zuschauerin!). Mit vier Jahren fingen die Jungs hier das Fußballspielen an und ich trainierte zusammen mit Erdinc Albayoglu die G-Jugend.

Warum folgte später ein Vereinswechsel?

Wir zogen um nach Kirchhellen und dann wäre es eine Herausforderung gewesen, bei der SSV zu bleiben, die Jungs gingen in Kirchhellen zur Schule, hatten dort ihre Freunde und spielten beim VfB (zwischendurch zwei Jahre bei RWE).

Was hatte dich zur Rückkehr nach Buer bewogen?

Ich hatte immer mal wieder Kontakt zum Jugendleiter Carsten Weber. Er wollte letztes Jahr schon, dass ich die 2010er übernehme, weil ich diesen Jahrgang kenne. Ich hatte jedoch Kirchhellen als Trainer der A-Jugend bereits zugesagt. Im Januar führten wir dann konkrete Gespräche und in diesem Sommer folgte die Rückkehr. Für mich ist es ein Riesenanreiz, ich kenne noch fast jeden Spieler - tolle Jungs und Eltern!

Was fasziniert dich besonders an unserem Verein?

Das Familiäre und dass jeder herzlich willkommen ist, keiner wird ausgegrenzt, von den Bambinis bis zu den Senioren, Inklusion, Mädchenmannschaften, Tennisabteilung. Es ist hier multikulturell, der Verein lebt, ob Jugendturniere, Sommerfeste oder Osterfeuer. Hier wird leistungsorientiert Fußball gespielt und das ganze Drumherum stimmt einfach.

Sprechen wir über deine Mannschaft. Wie viele neue Spieler sind dazu gekommen?

Wir haben einen 24-Mann-Kader, sechs davon sind Neuzugänge. Von Anfang an war ich von der Qualität überzeugt, obwohl wir zwei Abgänge hatten (nach Hordel und Wattenscheid), aber die haben wir gut aufgefangen. Die Mannschaft ist in der Breite gut aufgestellt.

Bist du mit dem Start zufrieden (drei 4:0-Siege, ein 3:4 in Hordel), Platz 2?

Das Hordel-Spiel wurmt mich noch extrem, wir durften nach 3:1-Führung nicht verlieren. Dieses Spiel haken wir als Fehltritt ab, mit neun Punkten aus vier Spielen hatten wir einen guten Start.

Die C1 war zweimal (´22 und ´23) knapp dran am Aufstieg in die Westfalenliga. Wie sind die Chancen in dieser Saison?

Unser internes Ziel ist zwischen Platz 1 und 5 zu landen. Für einen Aufstieg muss in der gesamten Saison alles passen. Es wird schwer, darum wollen wir erstmal oben mitspielen. Das Allerwichtigste ist für mich aber, dass sich die Jungs weiterentwickeln, auch wenn wir vielleicht „nur“ Dritter werden.

Welcher Verein ist dein Aufstiegsfavorit?

Ich habe keinen konkreten Favoriten. Ich schätze Hombruch, Brünninghausen, Erkenschwick, Stadtlohn, evtl. Sprockhövel und uns hoch ein.

Die C1 hat zweimal in Folge den Kreispokal nach Buer geholt und in der vergangenen Saison das Viertelfinale im Westfalenpokal (0:3 gegen S04) erreicht. Was passiert in diesem Jahr?

Ziel ist es natürlich, wieder den Kreispokal zu gewinnen und anschließend im Westfalenpokal so weit wie möglich kommen um evtl. wieder gegen ein NLZ-Team zu spielen.

Zum Abschluss noch zwei private Fragen: Welche Hobbies außer Fußball hast du?

An erster Stelle steht die Familie, Skifahren (wenn die Hüfte mitmacht), Tennis und Fahrradfahren.

Was macht du beruflich?

Ich arbeite für die Firma SLYRS (deutscher Whisky aus Bayern!) und leite das Key Accounting für die Gastronomie in Deutschland.

Markus, vielen Dank für deine Zeit und viel Erfolg mit deiner C1!


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S.S.V. Buer